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Text File  |  1998-06-24  |  9KB  |  140 lines

  1.               Amiga Tuning Workshop Teil 1 - "Workbench Design"
  2.               *************************************************
  3.  
  4. Wir alle lieben unseren kleinen, aber trotzdem  leistungsfähigen Amiga. Leider
  5. werden viele, die mit  ihm arbeiten, nach kurzer Zeit  feststellen, daß er nur
  6. eine kleine  graue Maus ist. Dies liegt  an der vordefinierten Oberfläche, die
  7. den Amiga-User  täglich  mit ihrem Blau, Weiß, Schwarz und Grau begrüßt. Nicht
  8. der Hit, wenn man da einen neidischen Blick  in Richtung PC oder andere wirft!
  9. Aber was solls. Wir sind ja flexibel und wollen uns mal die Möglichkeiten, die
  10. uns gegeben sind, genauer angucken. Zum ersten fällt uns Neidhammeln natürlich
  11. auf, daß  der WB-Screen nicht  gerade der Größte  unter den Screens ist. Woran
  12. liegt's? Werfen wir doch mal einen Blick in die Prefs.
  13.  
  14. Prefs  steht für PREFERENCES, was  zu Deutsch soviel  wie Voreinsteller heißt.
  15. Jubel. Dort finden wir  eine Menge von Programmen vor, die uns die Möglichkeit
  16. der  WB-Manipulation  geben.  Also.  Wir haben  uns über  den  kleinen  Screen
  17. beschwert. Wir starten also das Programm OVERSCAN.  Mittels dieses  können wir
  18. nun die "Trauerränder" von unserem Monitor verschwinden lassen. Das geschieht,
  19. indem man  den gewünschten Modus  anklickt (GFX/TEXT) und  dann  die schwarzen
  20. Markierungen  verschiebt. Die Ränder  sollten so  verschoben werden,  daß kaum
  21. noch  ein schwarzer Rand zu sehen bleibt.  Der Screen wird  dadurch größer und
  22. man kann mehr darstellen.  Bitte bei Monitoren  mit abgerundeten Ecken  darauf
  23. achten, daß  die Ränder  nicht  zu weit  gezogen werden.  Notfalls muß  man am
  24. Monitor  etwas  nachregulieren (Trapez und andere Spielereien).  Nun haben wir
  25. schon  einmal einen "grösseren" Monitor :). Was  fehlt denn nun noch? Man kann
  26. den Monitor  noch größer  machen.  Dazu gibt  es den Screenmode-Einsteller. Er
  27. befindet sich ebenfalls  im Prefs-Ordner. Dann starten  wir das mal.  Besitzer
  28. einer  Grafik-Karte  können  sich  freuen.  Dann  kann  man  die  Auflösung in
  29. schwindelerregende Höhe  treiben. Die anderen müssen  sich mit PAL bzw. DblPAL
  30. zufrieden  geben :).  Diese  Screenmodes   ermöglichen  jeweils  die  maximale
  31. Farbanzahl  von 256. Bevor man  jedoch Auflösungen  jenseits des Darstellungs-
  32. bereichs verwendet, sollte man sich ein paar Dinge vorher überlegen. Das fängt
  33. beim verwendeten Prozessor an. Da muß man  selber sehen, wieviel  der schafft.
  34. Also nur mal  als Richtlinie: Bei einem 68000 sollte man auf  keinen Fall eine
  35. HiRes-Auflösung in 256 Farben  auswählen,  da  der  Rechner  dann - freundlich
  36. ausgedrückt -  verreckt. Bei  der Wahl  des  Screenmodes  ist  also  auf  eine
  37. ausgewogene  Gewichtung  von  Farbanzahl,  Auflösung  und  Geschwindigkeit  zu
  38. achten. Weiterhin ist darauf zu achten, daß alle Daten in das Chip-RAM geladen
  39. werden. Falls man keine Speichererweiterung besitzt, sollte man sich mit einem
  40. HiRes-Screen und 8 Farben anfreunden.  Dies sollte für die meisten Anwendungen
  41. ausreichen. Nun noch ein Wort zu den Dbl-Treibern. Diese offerieren dem Nutzer
  42. eine  Besonderheit.  Sie   stellen  die  PAL  bzw.  NTSC-Modi  auf  den  neuen
  43. Amiga-Technologies-Monitoren  flimmerfrei  dar. Auf  einem normalen  Commodore
  44. 1084S würde  dieser Modus  höchstwahrscheinlich  zur Zerstörung  des Monitores
  45. führen. Also Vorsicht.  Vorher informieren,  welche Modi der Monitor verträgt.
  46. Auf dem oben  genannten 1084S beispielsweise  funktionieren  noch die normalen
  47. NTSC-Modi  und der  Euro36. Diese Modi  sind aber nicht  unbedingt  jedermanns
  48. Sache, da die Darstellungsfläche  auf ein Minimum  schrumpft :(. Sie  arbeiten
  49. aber  fast flimmerfrei! So.  Das dazu.  Nachdem wir  uns  für einen Screenmode
  50. entschieden haben, klicken wir "SAVE" bzw. "SPEICHERN" an.  Jetzt steht dieser
  51. Modus bei jedem Start sofort zur Verfügung.
  52.  
  53. So. Jetzt haben wir  mehr als 4 Farben eingestellt, jetzt  fragen wir  uns, wo
  54. diese denn nun geblieben sind ;). Immer noch alles mausgrau. Hier kann man nur
  55. eines tun.  Man besorgt  sich so schnell  wie möglich  ein neues  Icon-System.
  56. Hierbei stehen diverse Sammlungen zur Verfügung. Um nur ein paar zu nennen:
  57.  
  58.  - MagicWB (obergeil ;)
  59.  - NewIcons (am besten mit GFX-Board)
  60.  - Fred
  61.  
  62. und viele andere.
  63.  
  64. Die meisten  dieser Systeme werden mittels eines Installers auf die Festplatte
  65. kopiert.  Bei  NewIcons bleibt  zu beachten,  daß man  auf jeden Fall  die 256
  66. Farben anwählen  sollte, da es sonst  zu einigen Merkwürdigkeiten kommen kann,
  67. falls man beispielsweise  DOpus5.5  benutzt. MagicWB  ist wohl  das am meisten
  68. verbreitete Icon-System,  was man leider auch daran merkt,  daß der Autor Geld
  69. sehen will. Dafür erhält man,  soweit ich weiß, die Grundausstattung an Icons,
  70. MagicWB  Backdrops  (Bilder für  den  Hintergrund)  und  diverse  Brushes  für
  71. Hilfsprogramme wie  den Toolmanager. Die  Bestellung  erfolgt  per  Post  oder
  72. E-Mail. Die anderen Systeme kosten, soviel ich weiß, kein Geld :). Ein Tip für
  73. MagicWB-Fanatiker:  Fast  jeder  Programmierer  bastelt   sich  seine  eigenen
  74. MWB-Icons für  sein Programm. Wenn man die also sammelt,  kann man  auch schon
  75. ein wenig umgestalten. Nachdem  wir dann  ein Icon-System  installiert  haben,
  76. geht es an die Feinheiten.
  77.  
  78. Der graue Hintergund fällt uns gleich zuerst auf. Das ist eine Aufgabe für den
  79. Voreinsteller WBPattern. Starten wir es einfach mal.
  80.  
  81. Mit Hilfe  von WBPattern  läßt sich ein  IFF-Bild  in den Hintergund "hängen".
  82. Dabei wieder  die Auflösung beachten.  Nur GFX-Board-Benutzer  werden  sich an
  83. 24-Bit-Bildern erfreuen können :(. Ohne GFX-Board sollte man sich auf maximale
  84. 32 Farben  beschränken. Das langt aber auch  in den meisten Fällen.  So. Sieht
  85. doch schon  ganz nett aus, oder? Immer noch  nicht genug Pepp? Wie wäre es mit
  86. Win95-Feeling?  Im  PD-Bereich  kann man hierfür  frei  vertreibbare Programme
  87. finden. So geben  Workbench95 und MagicMenu  einem schon ein gewisses Feeling.
  88. Workbench95  macht  eigentlich  nichts weiter als die Titelzeilen  der Fenster
  89. zu patchen und dort ein  Windowssymbol einzusetzen, welches die ursprünglichen
  90. Funktionen der Schalter übernimmt. Toll... Bleibt noch anzumerken, daß es sich
  91. nicht soooo  toll mit DOpus5.5 verträgt :). Also kein Win95!  Ok. Wie  wäre es
  92. mit  dem OS/2  Window-Gezoome?  Das  geht  mit  CABOOM. Anders  als der Intel-
  93. Konkurrent, kann  dieses Programm  die Windows  auf verschiedene Art und Weise
  94. öffnen und schließen lassen. Sie drehen sich in den Schirm oder zoomen einfach
  95. nur.  Ganz  wie man  möchte.  Auch der Mac  läßt sich  nachahmen. Mir  ist nur
  96. momentan  der Name  dieses kleinen Programms  nicht bekannt.  Das Ergebnis ist
  97. jedenfalls dasselbe wie bei Workbench95. Ein Tool, was sich jeder installieren
  98. sollte, stellt  MagicMenu  dar. Es bietet Popup-Menus, die sich  voll und ganz
  99. konfigurieren  lassen. Besonders  bei  DOpus5.5  macht  sich  dieses  Programm
  100. bezahlt. Einfach genial.
  101.  
  102. Nun  zu den eigentlichen  Tuning-Teilen, die  den Rechner ja  schneller machen
  103. sollen,  beziehungsweise  das  Arbeiten  mit diesem.  Da wären  zum ersten die
  104. Toolmanager  zu nennen.  Der wohl  bekannteste  dürfte  der "Toolmanager" sein
  105. (welch  genialer  Name :).  Man  kann  diverse  Klickleisten  auf  dem  Schirm
  106. verteilen, denen man dann das Starten von Programmen als Aufgabe zuweist. Auch
  107. kann man  Projekte  direkt  übergeben, was  einem  das umständliche Laden  von
  108. Projekten  aus dem jeweiligen  Programm  erspart.  Die neueste Version liefert
  109. noch eine ganze Menge anderer Features.  Auch Programme wie TinyMeter oder die
  110. diversen   Taskleisten  bieten   diese  Möglichkeiten.   Wer  allerdings   die
  111. Luxusversion dieser Programme haben möchte, dem lege ich, wie so oft, DOpus5.5
  112. ans Herz.  Einen ausführlichen Test kann man  in der ersten Ausgabe von Phase6
  113. lesen.
  114.  
  115. So. Das wars dann für's erste zu diesem Thema. Einen Tip möchte ich allerdings
  116. noch  geben.  Die meisten  Amiga-Besitzer haben  nicht die  superaufgerüsteten
  117. Maschinen mit CyberGFX-Boards oder AGA-Chipsatz. Auch eine  ausreichende Menge
  118. an Fast-Ram und Turbo-Power ist nicht immer vorhanden.  Diesen Leuten lege ich
  119. nahe, es nicht  zu übertreiben. Vor  allen an der Auflösung  und der Farbtiefe
  120. der Screens sollte  gespart werden, da der Rechner (beispielsweise ein nackter
  121. A1200)  gnadenlos  in  die  Knie  gehen  wird.  Dies  liegt  an  dem "kleinen"
  122. Prozessor und dem  sehr geringen Speicher. So wird  das Arbeiten zur Qual. Was
  123. nützt die  am schönsten aussehende Arbeitsumgebung, wenn ich  damit nicht mehr
  124. vernünftig arbeiten kann?
  125.  
  126. Also. Immer auf ein ausgewogenes Verhältnis  von Komfort, Schönheit und Nutzen
  127. achten! Auch bei  den Patches  sollte man darauf achten,  daß diese sich nicht
  128. ins Gehege kommen (hallo Guru ;).
  129.  
  130. So. Nun wünsche ich allen  viel Spaß beim Experimentieren. Auf Wunsch kann ich
  131. ja mal  ein Screenshot  meiner WB  beipacken  (falls Hoshi keinen Schreikrampf
  132. kriegt ;) ; so ein Shot mit 256 Farben... ;) ).
  133.  
  134. Also. Anbei nochmal meine Konfig:
  135.  
  136. Amiga 1230 / 32 MB / HighRes*256 / DOpus5.5 / Nice WB-Pattern *128 /
  137. TinyMeter / Tools / Tools / Patches ;) / viel Optimismus
  138.  
  139. * emnid@dame.de
  140.