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1998-06-24
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9KB
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140 lines
Amiga Tuning Workshop Teil 1 - "Workbench Design"
*************************************************
Wir alle lieben unseren kleinen, aber trotzdem leistungsfähigen Amiga. Leider
werden viele, die mit ihm arbeiten, nach kurzer Zeit feststellen, daß er nur
eine kleine graue Maus ist. Dies liegt an der vordefinierten Oberfläche, die
den Amiga-User täglich mit ihrem Blau, Weiß, Schwarz und Grau begrüßt. Nicht
der Hit, wenn man da einen neidischen Blick in Richtung PC oder andere wirft!
Aber was solls. Wir sind ja flexibel und wollen uns mal die Möglichkeiten, die
uns gegeben sind, genauer angucken. Zum ersten fällt uns Neidhammeln natürlich
auf, daß der WB-Screen nicht gerade der Größte unter den Screens ist. Woran
liegt's? Werfen wir doch mal einen Blick in die Prefs.
Prefs steht für PREFERENCES, was zu Deutsch soviel wie Voreinsteller heißt.
Jubel. Dort finden wir eine Menge von Programmen vor, die uns die Möglichkeit
der WB-Manipulation geben. Also. Wir haben uns über den kleinen Screen
beschwert. Wir starten also das Programm OVERSCAN. Mittels dieses können wir
nun die "Trauerränder" von unserem Monitor verschwinden lassen. Das geschieht,
indem man den gewünschten Modus anklickt (GFX/TEXT) und dann die schwarzen
Markierungen verschiebt. Die Ränder sollten so verschoben werden, daß kaum
noch ein schwarzer Rand zu sehen bleibt. Der Screen wird dadurch größer und
man kann mehr darstellen. Bitte bei Monitoren mit abgerundeten Ecken darauf
achten, daß die Ränder nicht zu weit gezogen werden. Notfalls muß man am
Monitor etwas nachregulieren (Trapez und andere Spielereien). Nun haben wir
schon einmal einen "grösseren" Monitor :). Was fehlt denn nun noch? Man kann
den Monitor noch größer machen. Dazu gibt es den Screenmode-Einsteller. Er
befindet sich ebenfalls im Prefs-Ordner. Dann starten wir das mal. Besitzer
einer Grafik-Karte können sich freuen. Dann kann man die Auflösung in
schwindelerregende Höhe treiben. Die anderen müssen sich mit PAL bzw. DblPAL
zufrieden geben :). Diese Screenmodes ermöglichen jeweils die maximale
Farbanzahl von 256. Bevor man jedoch Auflösungen jenseits des Darstellungs-
bereichs verwendet, sollte man sich ein paar Dinge vorher überlegen. Das fängt
beim verwendeten Prozessor an. Da muß man selber sehen, wieviel der schafft.
Also nur mal als Richtlinie: Bei einem 68000 sollte man auf keinen Fall eine
HiRes-Auflösung in 256 Farben auswählen, da der Rechner dann - freundlich
ausgedrückt - verreckt. Bei der Wahl des Screenmodes ist also auf eine
ausgewogene Gewichtung von Farbanzahl, Auflösung und Geschwindigkeit zu
achten. Weiterhin ist darauf zu achten, daß alle Daten in das Chip-RAM geladen
werden. Falls man keine Speichererweiterung besitzt, sollte man sich mit einem
HiRes-Screen und 8 Farben anfreunden. Dies sollte für die meisten Anwendungen
ausreichen. Nun noch ein Wort zu den Dbl-Treibern. Diese offerieren dem Nutzer
eine Besonderheit. Sie stellen die PAL bzw. NTSC-Modi auf den neuen
Amiga-Technologies-Monitoren flimmerfrei dar. Auf einem normalen Commodore
1084S würde dieser Modus höchstwahrscheinlich zur Zerstörung des Monitores
führen. Also Vorsicht. Vorher informieren, welche Modi der Monitor verträgt.
Auf dem oben genannten 1084S beispielsweise funktionieren noch die normalen
NTSC-Modi und der Euro36. Diese Modi sind aber nicht unbedingt jedermanns
Sache, da die Darstellungsfläche auf ein Minimum schrumpft :(. Sie arbeiten
aber fast flimmerfrei! So. Das dazu. Nachdem wir uns für einen Screenmode
entschieden haben, klicken wir "SAVE" bzw. "SPEICHERN" an. Jetzt steht dieser
Modus bei jedem Start sofort zur Verfügung.
So. Jetzt haben wir mehr als 4 Farben eingestellt, jetzt fragen wir uns, wo
diese denn nun geblieben sind ;). Immer noch alles mausgrau. Hier kann man nur
eines tun. Man besorgt sich so schnell wie möglich ein neues Icon-System.
Hierbei stehen diverse Sammlungen zur Verfügung. Um nur ein paar zu nennen:
- MagicWB (obergeil ;)
- NewIcons (am besten mit GFX-Board)
- Fred
und viele andere.
Die meisten dieser Systeme werden mittels eines Installers auf die Festplatte
kopiert. Bei NewIcons bleibt zu beachten, daß man auf jeden Fall die 256
Farben anwählen sollte, da es sonst zu einigen Merkwürdigkeiten kommen kann,
falls man beispielsweise DOpus5.5 benutzt. MagicWB ist wohl das am meisten
verbreitete Icon-System, was man leider auch daran merkt, daß der Autor Geld
sehen will. Dafür erhält man, soweit ich weiß, die Grundausstattung an Icons,
MagicWB Backdrops (Bilder für den Hintergrund) und diverse Brushes für
Hilfsprogramme wie den Toolmanager. Die Bestellung erfolgt per Post oder
E-Mail. Die anderen Systeme kosten, soviel ich weiß, kein Geld :). Ein Tip für
MagicWB-Fanatiker: Fast jeder Programmierer bastelt sich seine eigenen
MWB-Icons für sein Programm. Wenn man die also sammelt, kann man auch schon
ein wenig umgestalten. Nachdem wir dann ein Icon-System installiert haben,
geht es an die Feinheiten.
Der graue Hintergund fällt uns gleich zuerst auf. Das ist eine Aufgabe für den
Voreinsteller WBPattern. Starten wir es einfach mal.
Mit Hilfe von WBPattern läßt sich ein IFF-Bild in den Hintergund "hängen".
Dabei wieder die Auflösung beachten. Nur GFX-Board-Benutzer werden sich an
24-Bit-Bildern erfreuen können :(. Ohne GFX-Board sollte man sich auf maximale
32 Farben beschränken. Das langt aber auch in den meisten Fällen. So. Sieht
doch schon ganz nett aus, oder? Immer noch nicht genug Pepp? Wie wäre es mit
Win95-Feeling? Im PD-Bereich kann man hierfür frei vertreibbare Programme
finden. So geben Workbench95 und MagicMenu einem schon ein gewisses Feeling.
Workbench95 macht eigentlich nichts weiter als die Titelzeilen der Fenster
zu patchen und dort ein Windowssymbol einzusetzen, welches die ursprünglichen
Funktionen der Schalter übernimmt. Toll... Bleibt noch anzumerken, daß es sich
nicht soooo toll mit DOpus5.5 verträgt :). Also kein Win95! Ok. Wie wäre es
mit dem OS/2 Window-Gezoome? Das geht mit CABOOM. Anders als der Intel-
Konkurrent, kann dieses Programm die Windows auf verschiedene Art und Weise
öffnen und schließen lassen. Sie drehen sich in den Schirm oder zoomen einfach
nur. Ganz wie man möchte. Auch der Mac läßt sich nachahmen. Mir ist nur
momentan der Name dieses kleinen Programms nicht bekannt. Das Ergebnis ist
jedenfalls dasselbe wie bei Workbench95. Ein Tool, was sich jeder installieren
sollte, stellt MagicMenu dar. Es bietet Popup-Menus, die sich voll und ganz
konfigurieren lassen. Besonders bei DOpus5.5 macht sich dieses Programm
bezahlt. Einfach genial.
Nun zu den eigentlichen Tuning-Teilen, die den Rechner ja schneller machen
sollen, beziehungsweise das Arbeiten mit diesem. Da wären zum ersten die
Toolmanager zu nennen. Der wohl bekannteste dürfte der "Toolmanager" sein
(welch genialer Name :). Man kann diverse Klickleisten auf dem Schirm
verteilen, denen man dann das Starten von Programmen als Aufgabe zuweist. Auch
kann man Projekte direkt übergeben, was einem das umständliche Laden von
Projekten aus dem jeweiligen Programm erspart. Die neueste Version liefert
noch eine ganze Menge anderer Features. Auch Programme wie TinyMeter oder die
diversen Taskleisten bieten diese Möglichkeiten. Wer allerdings die
Luxusversion dieser Programme haben möchte, dem lege ich, wie so oft, DOpus5.5
ans Herz. Einen ausführlichen Test kann man in der ersten Ausgabe von Phase6
lesen.
So. Das wars dann für's erste zu diesem Thema. Einen Tip möchte ich allerdings
noch geben. Die meisten Amiga-Besitzer haben nicht die superaufgerüsteten
Maschinen mit CyberGFX-Boards oder AGA-Chipsatz. Auch eine ausreichende Menge
an Fast-Ram und Turbo-Power ist nicht immer vorhanden. Diesen Leuten lege ich
nahe, es nicht zu übertreiben. Vor allen an der Auflösung und der Farbtiefe
der Screens sollte gespart werden, da der Rechner (beispielsweise ein nackter
A1200) gnadenlos in die Knie gehen wird. Dies liegt an dem "kleinen"
Prozessor und dem sehr geringen Speicher. So wird das Arbeiten zur Qual. Was
nützt die am schönsten aussehende Arbeitsumgebung, wenn ich damit nicht mehr
vernünftig arbeiten kann?
Also. Immer auf ein ausgewogenes Verhältnis von Komfort, Schönheit und Nutzen
achten! Auch bei den Patches sollte man darauf achten, daß diese sich nicht
ins Gehege kommen (hallo Guru ;).
So. Nun wünsche ich allen viel Spaß beim Experimentieren. Auf Wunsch kann ich
ja mal ein Screenshot meiner WB beipacken (falls Hoshi keinen Schreikrampf
kriegt ;) ; so ein Shot mit 256 Farben... ;) ).
Also. Anbei nochmal meine Konfig:
Amiga 1230 / 32 MB / HighRes*256 / DOpus5.5 / Nice WB-Pattern *128 /
TinyMeter / Tools / Tools / Patches ;) / viel Optimismus
* emnid@dame.de